Integriertes Innenstadtkonzept
Ein attraktives, lebendiges und lebenswertes Zentrum für alle Menschen aus Linz und dem Umland
Nach einer politischen Beschlussfassung im Linzer Gemeinderat startet die Stadt einen umfangreichen Planungs- und Beteiligungsprozess zur Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für die Innenstadt. Ein Planungsteam aus Wien, Gmunden und Kopenhagen wird innerhalb von 12 Monaten bis Ende 2024 gemeinsam mit dem Linzer Magistrat eine Grundlage für die zukünftige Gestaltung der Innenstadt schaffen. Dabei legen wir einen besonderen Fokus auf öffentliche Räume, denn hier wird Linz in all seinen Aspekten sichtbar und erlebbar.
Auch die Meinung der Bevölkerung gefragt!
Im Oktober und November 2023 wurde ein groß angelegter Beteiligungsprozess durchgeführt, bei dem alle, die sich für die Linzer Innenstadt interessieren, mitmachen konnten. Neben einer online-Umfrage bestand die Möglichkeit, den Fragebogen analog im Büro des Innovationshauptplatz (Pfarrgasse 3) auszufüllen.
Am 20.10.2023 fand auch die Möglichkeit am Taubenmarkt statt, sich aktiv und im Zentrum des Geschehens an der Umfrage zu beteiligen. Vor Ort konnten Ideen eingebracht, Lieblingsplätze gekennzeichnet und Rahmenbedingungen bewertet werden. Auch diese Ergebnisse fließen in das endgültige Konzept ein.
Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses finden Sie nachstehend im Detail und als PDF zum Download.
Download Beteiligungsprozess Innenstadtkonzept Linz (PDF | 2,36 MB)
Detail-Ergebnisse des Beteiligungsprozesses
Insgesamt haben sich 3.918 Personen an der Online-Umfrage beteiligt. Bei der Veranstaltung am Taubenmarkt haben zusätzlich rund 100 Interessierte ihre Rückmeldungen eingebracht. Diese sind ebenso in diese Dokumentation eingeflossen.
Am häufigsten ist die Altersgruppe der 30 bis 44-Jährigen vertreten (mehr als 1.000 Antworten). Die 15 bis 29-Jährigen und die 45 bis 59-Jährigen Gruppen haben nahezu idente Anteile mit 16 bzw. 17 %. Geringer sah die Beteiligung der über 60-Jährigen sowie der unter 15-Jährigen aus.
Ein Drittel aller Umfrage-Teilnehmenden wohnt in der Linzer Innenstadt. 45 % kommen aus einem anderen Stadtteil, 15 % aus dem Linzer Umland.
Die Linzer Innenstadt erfüllt viele verschiedene Aufgaben. Neben einem Zentrum zum Einkaufen, für Kultur und Gastronomie, ist es auch ein sozialer Treffpunkt und ein Stadtteil zum Wohnen und Arbeiten. All diese unterschiedlichen Bedürfnisse gilt es auch in Zukunft gut aufeinander abzustimmen.
Die meisten Teilnehmer*innen interessieren sich für die Innenstadt, weil sie hier etwas essen/trinken gehen. Zu gleichen Teilen werden kulturelle Angebote genutzt und eingekauft (je über 2.200 Nennungen). Auch Freunde treffen, wohnen und arbeiten sind häufig genannte Bezugs-Gründe zum Linzer Stadtkern.
Die meisten Teilnehmer*innen des Beteiligungsprozesses finden die Innenstadt schön und halten sich hier gerne auf. Außerdem können alle Bedürfnisse von der Innenstadt erfüllt werden. Die Unverwechselbarkeit mit anderen Orten wird hingegen als Manko erachtet.
Bei der Entwicklung der Linzer Innenstadt ist den meisten Beteiligten die attraktive Gestaltung als Erholungsraum wichtig. Ebenso soll die Innenstadt zum Klimaschutz beitragen und verkehrsberuhigt werden. Die Schaffung moderner Bürostandorte und attraktiver Gewerbeflächen werden als weniger prioritär erachtet.
Folgende Grafik gibt die Gewichtung unterschiedlicher Themen der Innenstadtentwicklung auf einer Skala von 1 (stimme gar nicht zu) bis 5 (stimme voll und ganz zu) an.
Alle Teilnehmer*innen wurden nach ihren Lieblingsorten und auch Orten befragt, wo sie Verbesserungsbedarf sehen. Folgende Karte zeigt alle insgesamt 16.119 Punkte auf, die von den Beteiligten gesetzt wurden. 14.671 davon entfallen auf die Innenstadt; 11.764 Punkte wurden jeweils mit einem Kommentar versehen.
Während 9.201 Punkte als Lieblingsort in der Innenstadt markiert wurden, sind 6.918 Markierungen mit Verbesserungsbedarf gekennzeichnet worden.
Die meisten Lieblingsorte wurden im Bereich der Altstadt (Alter Markt, Hauptplatz) genannt. Sie werden vor allem für ihre Atmosphäre und Aufenthaltsqualität geschätzt. Der OK Platz punktet neben der Atmosphäre mit mit seinem kulturellen Angebot.
Der größte Verbesserungsbedarf zeichnet sich bei den Beteiligten im Volksgarten und im Schillerpark ab. Wie schon bei den Lieblingsorten findet sich der Hauptplatz auch bei den Orten mit Verbesserungspotential unter den Top 3.
Verkehr und Mobilität sind ein Schlüsselthema in der Entwicklung der Innenstadt. Die Fragen, wie wir unsere Wege von A nach B organisieren und wieviel Platz wir auf unterschiedliche Verkehrsmittel verteilen, prägen maßgeblich das Stadtbild und die Lebensqualität in der Innenstadt.
Zu Fuß kommt ein Drittel der Befragten (fast) täglich in die Innenstadt; ein knappes Fünftel mindestens einmal die Woche. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind für ein knappes Drittel der Beteiligten das täglich favorisierte Transportmittel. Das Rad wird von 21 % (fast) täglich genutzt, um die Innenstadt zu gelangen; knapp die Hälfte nutzt das Rad für den Weg in den Stadtkern fast nie. Das eigene Auto (54 %), CarSharing-Angebote (97 %) und E-Scooter/Skateboard/o.ä. (90 %) spielen beim Weg in die Innenstadt "fast nie" eine Rolle.
Durch die Innenstadt bewegen sich die meisten zu Fuß (51 %) und mit den Öffis (27 %). Auch hier sind das eigene Auto, CarSharing-Angebote, E-Scooter und Co. sowie das Fahrrad (zu 45 %) kein präferiertes Transportmittel für die Beteiligten.
Um auf das Auto zu verzichten, müssten aus Sicht der Befragten bessere und sicherere Radwege vorhanden sein; ebenso wie bessere und günstigere Verbindungen im ÖPNV.
Bei den Wegen, die am häufigsten zum Einkaufen zurückgelegt werden, kristallisiert sich erwartungsgemäß die Landstraße heraus.
Die beiden Donauufer, vor allem der Donaupark, sowie die Einkaufsstraßen sind als wichtigste Freizeitwege aller Befragten zu erkennen.
Detaillierte Karten finden sich im downloadbaren PDF.
Was würde aus der Sicht der Beteiligten die Linzer Innenstadt zu einer zukunftsweisenden, einzigartigen Innenstadt machen? Dazu sind mehr als 2.000 Vorschläge eingegangen. Die Schwerpunkte sind dabei die Themen
- Mobilität und Verkehr: bspw. echter Vorrang für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen), mutige Verkehrsberuhigung, Österreichs erste Radschnellstraße, pendlerparkplätze am Stadtrand)
- Grün- und Freiräume: bspw. mehr Begrünung und hitzefreie Zonen, grün vor Beton, Autos raus - Bäume rein, mehr Möblierung im öffentlichen Raum, schattenspendende Bäume
- Kultur und Veranstaltungen: bspw. mehr Events direkt am Ufer, mehr Kunstobjekte, mehr Abendveranstaltungen, mehr Freizeitangebote und Einrichtungen für Kinder, mehr Musik
Sonstige Nennungen finden sich im downloadbaren PDF.