Der Taubenmarkt der Zukunft
Mit einer temporär errichteten Bauminsel, die eine Sitzbank und einen Trinkbrunnen umfasst, möchten wir den Dialog über die Zukunft des Taubenmarkts eröffnen! Es ist eine Geschmacksfrage: Brunnen oder Baum? Oder Beides? Jedenfalls erfüllt der Baum die Forderung nach Beschattung und zusätzlichen Sitzmöglichkeiten. Aber die Forderungen und Ideen der Linzer Bevölkerung reichen weiter und umfassen auch die Entfernung der Elektrokästen, neue Querungsmöglichkeiten am Graben, mehr Platz an den Bushaltestellen oder die Umgestaltung von Würstlständen und Schanigärten.
Der Taubenmarkt selbst ist in der Linzer Stadtgeschichte seit jeher einem stetigen Wandel unterworfen und wurde laufend an die Bedürfnisse der Linzer*innen angepasst:
Bis 1860
Bis 1860 stellte der heutige Taubenmarkt das Ende der Landstraße dar, da es noch keinen Durchgang zum Hauptplatz gab. Ab 1716 war dies auch der Ort, an dem sich der Linzer Pranger, die Schaubühne für Verbrecher*innen, befand. Der hier stehende Brunnen an dem ab dem frühen 19. Jahrhundert „Am Schmidtorgraben“ genannten Platz, versorgte die umliegenden Häuser mit Trinkwasser.

Bis 1977
Bis 1977 entwickelte sich der Taubenmarkt zum Verkehrsknotenpunkt. Diese Entwicklung hatte mit dem Abbruch der Häuserzeile für die heutige Schmidtorgasse ihren Ursprung. Seinen heutigen Namen erhielt der Taubenmarkt durch Kleintiermärkte, welche bis ins 19. Jahrhundert an dieser Stelle abgehalten wurden. Durch die Straßenbahn wurde die Landstraße schließlich zur wichtigen Nord-Süd-Transitachse und der Taubenmarkt somit zum stark frequentieren Verkehrsraum.

1977 verordnete die Stadt eine Fußgängerzone in der Landstraße war der Taubenmarkt stark durch seine Funktion als Aufenthalts- und Transitraum geprägt. Anlässlich der neuen Fußgängerzone übergab die Sparkasse Oberösterreich den Brunnen, der zuvor in der heute überdachten Schalterhalle gestanden war, der Stadt als Leihgabe.

Die Geschichte des Sparkassenbrunnens
Ursprünglich befand sich der Sparkassenbrunnen im Innenhof der Sparkasse Oberösterreich an der Promenade. Hermann Krackowizer hatte ihn im Zuge des Neubaus der Allgemeinen Sparkasse im 1892 geschaffen. Der Brunnen wurde aus Laasermarmor im Stil des Historismus und der Neorenaissance errichtet und wurde im Zuge eines Umbaus des Sparkassengebäudes im Jahr 1952 wieder entfernt und eingelagert.
Nachdem die Stadt Linz im Jahr 1977 eine Fußgängerzone in der Landstraße verordnen ließ, übergab die Allgemeine Sparkasse der Stadt Linz den Brunnen als Leihgabe. Mit der Auflage, der Brunnen solle im Stadtzentrum an einem würdigen Platz stehen, beschloss die Stadt den Aufbau des Brunnens am Taubenmarkt.


Heute
Heute ist der Taubenmarkt ein lebendiger Ort, an dem sich Straßenbahn- und Buslinien kreuzen und Menschen zusammenkommen. Diese intensive Nutzung führt gelegentlich zu beengten Situationen und verlangt auch nach zusätzlichen Elementen wie Trinkwasser, mehr Sitzgelegenheiten und Stadtgrün.
Die Übersiedelung des Sparkassenbrunnens
Der kostbare Zierbrunnen verlangt aufgrund des weichen Steins jährlich nach einer aufwändigen Reinigung und Instandhaltung. Gleichzeitig führt er zu teilweise beengten Platzverhältnissen, wenn viele Menschen am Taubenmarkt zwischen Bus und Straßenbahn umsteigen. Es ist begrüßenswert, dass die Allgemeine Sparkasse den Abbau und die Restaurierung des Brunnens übernimmt und er an seinen ursprünglichen Platz zurückkehrt. Damit hat auch die Stadt Linz die Möglichkeit, eine räumliche Verbesserung des Taubenmarkts anzudenken. Vorerst wird ein Baum zur Beschattung und zusätzliche Sitzmöglichkeiten sowie ein Trinkbrunnen geschaffen. Im Sinne einer qualitätsvollen Gestaltung und räumlichen Verbesserung wird eine ganzheitliche Planung dieses wichtigen Platzes notwendig.
Eine Verbesserung in Gestaltung, Nutzung und Aufenthaltsqualität
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