Der Taubenmarkt im Wandel
Mit einer temporären Bauminsel mit Sitzbank und Trinkbrunnen möchten wir den Dialog über die Zukunft des Taubenmarkts eröffnen.
Der Baum bringt Schatten und lädt zum Verweilen ein. Doch die Ideen der Linzerinnen und Linzer gehen weiter: gewünscht werden unter anderem die Entfernung der Elektrokästen, neue Querungsmöglichkeiten am Graben, mehr Platz an den Bushaltestellen oder eine Neugestaltung der Würstlstände und Schanigärten.
Wir halten Sie hier über alle Entwicklungen auf dem Laufenden und freuen uns über Ihre Ideen und Anregungen!
Warum eine Umgestaltung des Taubenmarkts?
Wir sind der Überzeugung, dass der Taubenmarkt erneut räumlich verbessert und gestalterisch anspruchsvoller werden sollte. Der Sparkassenbrunnen nahm eine große Fläche am Platz ein und konnte gleichzeitig keine mikroklimatische Verbesserung erzeugen sowie keine zusätzlichen Sitzgelegenheiten bieten. Nach Rücksprache mit der Sparkasse erkannten wir die einmalige Chance, den Brunnen vor Abschluss der Umbauarbeiten an der Promenade zurückzugeben und damit neue Möglichkeiten für den Taubenmarkt zu eröffnen.
Diese Zwischenlösung ist zugleich ein erster Schritt: In den kommenden Jahren soll der Platz ganzheitlich neugestaltet werden – für mehr Aufenthaltsqualität, Stadtgrün und Lebensfreude im Herzen von Linz.
Mein Taubenmarkt
Es gibt viele Möglichkeiten für die Neugestaltung des Taubenmarkts und viele Wünsche, die im Laufe der Jahre gesammelt wurden. Diese reichen von mehr Sitzmöglichkeiten, einem Wasserspiel, einem Trinkbrunnen, Baumpflanzungen, der Verlegung der Elektrokästen, der Neugestaltung der Würstlstände und der Umgestaltung der Haltestellen für den öffentlichen Verkehr quer durch alle Themenfelder.
Gut zu wissen - FAQ’s zu Brunnen und Baum!
Die Demontage-Arbeiten starteten am 27.Oktober 2025.
Insiderwissen:
Der Termin wurde aus zweierlei Gründen gewählt:
- Auf Wunsch der Sparkasse da der Transport in Abhängigkeit zur Baustelle an der Promenade steht.
- Um die Baustelle noch vor der Vorweihnachtszeit fertigzustellen zu können.
In 3 Tagen war der Brunnen abgebaut. Am 4.11.2025 wurde mit den Stemmarbeiten für die Bauminsel begonnen werden.
Insiderwissen:
Die einzelnen Steinelemente des Brunnens waren mittels Nut und Federn miteinander verbunden. Alles aus einem durchgängigen Steinblock herausgearbeitet.
Der Baum wird Ende November angeliefert und gepflanzt.
Insiderwissen:
Er hat einen Wurzelraum von 25m³ speziellem Baumsubstrat, damit er langfristig gesund und vital bleiben kann!
Gepflanzt wird eine Gleditsia traicanthos, auch Lederhülsenbaum genannt.
Insiderwissen:
Die Gleditschie kombiniert ästhetische und ökologische Vorteile: ihre luftige Krone erlaubt weiterhin den Blick auf die historischen Fassaden und ihr fein gefiedertes Laub spendet trotzdem Schatten.
Die meisten heimischen Bäume sind durch den Klimawandel als Stadtbäume nicht gut geeignet.
Insiderwissen:
Die Gleditschie gilt als besonders stadtklimafest und wird als Zukunftsbaum bezeichnet. Sie toleriert Hitze und Trockenstress, hält Luftschadstoffe aus, toleriert begrenzten Platz, fördert die Biodiversität und verbessert das Mikroklima. Also genau das, was wir für unseren Taubenmarkt brauchen!
Die Gleditschie ist ein sommergrüner Baum. Ab April/Mai hat sie junge hellgrüne Blätter und ab Oktober verfärben sich diese gelb.
Insiderwissen:
Obwohl es sich nur um eine kleine Grüninsel handelt, produzieren die dünnen Blätter Sauerstoff, binden CO2 und unterstützen das Stadtklima.
Im späten Frühling bekommt der Baum kleine, unauffällige Blüten, danach entwickelt er lange, dunkelbraune Hülsenfrüchte.
Insiderwissen:
Als Bienengehölz sind Nektar und Pollen wahre Leckerbissen für Insekten!
Das Hochbeet bietet nicht nur Schutz für den Stamm und den Wurzelbereich, sondern die Einfassung wird für die Montage einer Bank genutzt.
Insiderwissen:
Bevor die Entscheidung für die Baumpflanzung fiel, wurden umfassende technische Prüfungen der zahlreichen Leitungen im Untergrund durchgeführt.
Nach Abschluss der Baumpflanzung wird auf der runden Einfassung eine Sitzfläche aus Holz montiert.
Insiderwissen:
Am Taubenmarkt sollte so viel Platz wie möglich bleiben, da viele Menschen den Platz queren. Gleichzeitig besteht die Forderung nach Schatten und Aufenthaltsqualität. Durch die Kombination von Baum und Bank können beide Forderungen erfüllt werden.
Um einen Trinkbrunnen installieren zu können, ist ein Viertel des runden Hochbeets von Sitzbrettern freigehalten.
Insiderwissen:
Bereits im 19. Jahrhundert fand sich auf dem Taubenmarkt ein Brunnen, der die Bevölkerung mit Trinkwasser versorgte.
Auf keinen Fall! Damit wird einerseits die Erde verdichtet, wodurch der Baum weniger Wasser erhält, andererseits wird die Bepflanzung beschädigt.
Insiderwissen:
Vandalismus kostet richtig viel Geld. Je weniger Schäden dadurch entstehen, desto eher können wir uns eine schöne Stadtgestaltung leisten – und die bringt uns allen was!
Täglich fährt die Kehrmaschine und die Mistkübel werden in der Regel 2-3x täglich entleert.
Insiderwissen:
Neben den täglichen Reinigungsarbeiten wird der Taubenmarkt mindestens einmal pro Monat mit einem Wasserwagen gewaschen – und zwar nachts!
Nein. Im Oktober, spätestens November jeden Jahres werden die Trinkbrunnen außer Betrieb genommen.
Insiderwissen:
Da die Trinkwasserleitung im Freien liegt, würde sie bei tiefen Temperaturen abfrieren und der Trinkbrunnen dadurch Schaden erleiden.
Ein Platz mit Geschichte
Der Taubenmarkt hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert. Zum historischen Hintergrund des Platzes sowie zur Geschichte des Sparkassenbrunnens finden Sie hier eine Zusammenfassung.
Bis 1860 markierte er das Ende der Landstraße und war Standort des Linzer Prangers sowie eines Brunnens, der die umliegenden Häuser mit Trinkwasser versorgte.
Mit dem Durchbruch der Schmidtorstraße entwickelte sich der Platz zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Seinen Namen verdankt er den Kleintiermärkten, die hier bis ins 19. Jahrhundert stattfanden.
Seit der Einführung der Fußgängerzone 1977 ist der Taubenmarkt ein zentraler Treffpunkt in der Innenstadt – ein Ort zum Ankommen, Verweilen und Begegnen.

Taubenmarkt vor Schmidtordurchbruch um 1860

Taubenmarkt Richtung Graben 1910

Taubenmarkt um 1930-1938

Eröffnung der Fußgängerzone in der Landstrasse 26.11.1977.
Der Sparkassenbrunnen
Der Sparkassenbrunnen wurde 1892 von Hermann Krackowizer aus Laasermarmor geschaffen und stand ursprünglich im nicht überdachten Innenhof der Sparkasse an der Promenade. Nach seiner Einlagerung im Jahr 1952 erhielt er 1979 am Taubenmarkt einen neuen Platz als Leihgabe der Sparkasse an die Stadt.
Da das empfindliche Material regelmäßig gereinigt und instandgehalten werden muss und der Platz zunehmend beengt ist, kehrt der Brunnen nun an seinen ursprünglichen Standort zurück. Die Sparkasse übernimmt Abbau, Restaurierung und Wiederaufbau – dafür sagen wir herzlich Danke!

Sparkassenbrunnen in der Schalterhalle Sparkasse OÖ vor 1952

Sparkassenbrunnen am Taubenmarkt 1979
Abbau des Sparkassabrunnens am Taubenmarkt, 28.10.2025

Abbau des Sparkassabrunnens am Taubenmarkt, 28.10.2025