Workshop zur Gewaltprävention für Frauen und Mädchen "Mit uns nicht!"
Diesen Workshop bietet das Frauenbüro der Stadt Linz in Kooperation mit dem autonomen Frauenzentrum (aFZ) an.
Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist leider immer noch an der Tagesordnung. Sowohl in der Familie, als auch im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz sind daher – im Sinne der Gewaltprävention – entsprechende Kenntnisse und Handlungsstrategien notwendig und hilfreich, um problematische Situationen gut lösen zu können.
Nachstehend finden Sie kurze Informationen über die angebotenen drei verschiedenen Module:
MODUL I – Gewalt in der Familie und Beziehung
Dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen immer noch an der Tagesordnung ist, macht betroffen. Am häufigsten sind Frauen und Mädchen von Gewalt in ihrem eigenen sozialen Umfeld betroffen: In der Familie und in der Beziehung. Gewalt zu erkennen und einzuordnen, kann schwierig sein – umso mehr, wenn sie von einer vertrauten Person ausgeht. Doch wie kann man diese Dynamiken erkennen und sich dagegen wehren? Wer hilft einem dabei? Was heißt überhaupt "einvernehmlich" in einer Beziehung? In diesem Workshop erarbeitet das autonome Frauenzentrum (aFZ) mit den Mädchen gemeinsam verschiedene Formen der Gewalt, es wird Raum für Fragen und Erfahrungen gegeben und es werden gemeinsam Handlungsstrategien, um problematische Situationen gut zu lösen, gefunden. Es wird die Hilfslandschaft erklärt und die Teilnehmerinnen werden ermutigt, sich durch angeleitete Übungen und Diskussionen mit ihren eigenen Grenzen auseinander zu setzen, den Mut zu finden, sie auch zu setzen und zu erkennen, wann sie überschritten werden.
MODUL II – Gewalt im öffentlichen Raum
Gewalt, das passiert anderen! Leider zeigen Statistiken ein anderes Bild. Fast alle Frauen und Mädchen sind von sexueller Belästigung betroffen. Viele haben schon als Jugendliche bedrohliche Situationen erlebt. Oft sind die Situationen sehr eindeutig, manchmal kann Gewalt aber auch sehr subtil sein. Diskriminierung, Sexismus und abwertendes Verhalten gegenüber Mädchen und Frauen münden nicht selten in Belästigung, tatsächliche körperliche oder sexuelle Übergriffe. In diesem Workshop richtet sich der Fokus auf Gewalt im öffentlichen Raum, am Ausbildungs- und Arbeitsplatz. Das autonome Frauenzentrum (aFZ) erarbeitet an Hand von konkreten Praxisbeispielen die unterschiedlichen Gewaltformen und findet mit den Teilnehmerinnen Lösungsstrategien für problematische Situationen. Wie kann man sich wehren – und was tun in Situationen, in denen man sich nicht wehren kann? Gemeinsam wird sich mit Rollenbildern auseinandergesetzt, diskutiert – auch über die unterschiedlichen Mythen und Vorurteile – die mit dem Thema Gewalt verknüpft sind. Es wird die Wahrnehmung der Mädchen für ihre eigenen Grenzen geschärft.
MODUL III – Sexuelle Belästigung und Gewalt im Arbeits- und Ausbildungskontext
Sexuelle Belästigung und Gewalt werden als besonders schlimm erlebt, wenn sie im persönlichen Umfeld stattfindet. Bei Frauen und Mädchen ist der Ausbildungs- und Arbeitsplatz ein Ort, wo es (nach der Familie) am häufigsten zu Übergriffen kommt. Die besondere Schwierigkeit ist oft das Abhängigkeitsverhältnis, das zu ungleichen Machtpositionen führt: man kann sich aus gewaltvollen Umständen schwieriger lösen, wenn sie in einem emotionalen oder tatsächlichen Abhängigkeits- oder Beziehungsverhältnis passieren. Übergriffe, die in Arbeits- und Ausbildungskontext erlebt werden, führen häufig zu einem großen Hilflosigkeitsgefühl. Dazu kommt, dass das Spektrum von übergriffigen Situationen sehr breit ist: vom unerwünschten Kompliment bis zu erzwungenen sexuellen Belästigungen oder gewaltvollen Übergriffen. Nicht jede Situation verlangt die gleichen Reaktionsmuster. Mit dem klaren Fokus auf Situationen im Arbeits- und Ausbildungskontext lernen die Teilnehmerinnen, Verhalten zu- und einzuordnen und Handlungsstrategien zu entwickeln. Die Jugendlichen lernen, Grenzverletzungen wahrzunehmen und zu kommunizieren. Von rechtlichen Inputs über schlagfertige, situationsangepasste Reaktionsmöglichkeiten bis hin zur Vorstellung der Hilfslandschaft und der richtigen Ansprechpartner wird gemeinsam versucht, Möglichkeiten zu finden um eine Situation zu lösen bei der man das Gefühl hat, dass man "da halt nichts machen kann".
Zielgruppe | Modul I und II: Mädchen der 3. und 4. Klassen städtischer Mittelschulen bzw. der Polytechnischen Schulen Modul III: Polytechnischen Schulen |
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Gruppengröße | maximal 14 Mädchen je Workshop |
Dauer | 3 Stunden (inkl. Pause) |
Ort | in der Schule |
Anmeldung | Frauenbüro der Stadt Linz unter der Tel.-Nr.: +43 732 7070 1191 oder frauenbuero@mag.linz.at |
Auf Initiative von Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger werden für das Schuljahr 2022/23 für insgesamt 10 Workshops die Kosten vom Frauenbüro übernommen. Demnach fallen weder für die Schulen noch für die Schülerinnen Kosten an.
Aufgrund der begrenzten Workshopanzahl bitten wir um Verständnis, dass nicht alle interessierten Schulen die Möglichkeit einer Teilnahme erhalten.