Sprachlos? Unsichtbar? Mundtot? Antidemokratische Entwicklungen gegen Frauen in Kirche und Gesellschaft
Blickt man auf gegenwärtige gesellschaftspolitische Entwicklungen, lassen sich antidemokratische Bewegungen in Religion, Politik und Gesellschaft wahrnehmen, die komplexe Formen von struktureller Gewalt aufgrund von Geschlecht und Gender begünstigen. Lehramtlich scheint dem wenig entgegengesetzt zu werden. Im Rahmen der Synode wurden die Frage nach der Gleichstellung von Frauen in der Kirche und den Rechten der LGBTQIA*-Community im Schlussdokument ausgeblendet, und auch Papst Leo XIV. zementiert eher den Status quo.
Zugleich treten öffentlich vermehrt rechts-konservative Gruppierungen in Erscheinung, die eine einseitige und retraditionalisierte Geschlechterordnung über finanzstarke, internationale Netzwerke fördern und über Social Media propagieren. Ihr Ziel ist eine massive Einschränkung von feministischen Errungenschaften in Religion, Politik und Gesellschaft – der Erfolg dieser Bemühungen lässt sich in manchen gesellschaftlichen Entwicklungen schon beobachten.
Angesichts dieser Dynamiken stellt sich die Frage nach der Verantwortung von Kirche, Politik und Zivilgesellschaft. Darf die Kirche weiter schweigen, wenn ihre Passivität antidemokratische und diskriminierende Strukturen begünstigt? Welche Verantwortung tragen politische Akteur*innen, um die Errungenschaften der Gleichstellung und der Menschenrechte zu verteidigen? Religion und Politik, Zivilgesellschaft und der*die Einzelne sind gefordert, sich klar zu positionieren und aktiv für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft einzutreten.
Programm
Begrüßung
Anne Brack, Frauenbüro Linz
Vortrag: Ein Blick auf kirchliche Diskurse über Geschlecht und Gender. Wie Kirche ihrer gesellschaftlichen Verantwortung (nicht) nachkommt
Sigrid Rettenbacher, Theologin
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz / University of Portland, USA
Impuls: (Zivil-)Gesellschaftliche Verantwortung in Zeiten der Retraditionalisierung
Katharina Limacher, Religionswissenschaftlerin
Koordinatorin der Vienna Doctoral School of Theology and Research on Religion (VDTR), Universität Wien
Gemeinsame Diskussion
mit Abena Carty-Pinner, Frauenbeauftragte der Stadt Linz
Moderation
Martina Resch, Universitätsassistentin für Fundamentaltheologie und Dogmatik, Katholische Privat-Universität Linz (Katholische Privat-Universität Linz)
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation des Frauenbüros der Stadt Linz und DonnaStage.