Erinnerungskultur
Schon mit der Erklärung zur Friedensstadt 1986 hat sich Linz zum Ziel gesetzt, das Friedensengagement der Menschen zu fördern und so einen aktiven Beitrag zur Erhaltung des Friedens – im Großen wie im Kleinen – zu leisten. Gleichzeitig beinhaltet diese Deklaration zur Friedensstadt für Linz auch die Verpflichtung, besonders verantwortungsvoll und umfassend die nationalsozialistische Vergangenheit aufzuarbeiten und Zeitgeschichte mit attraktiven und qualifizierten Angeboten zu vermitteln.
Mit der zentralen Programmlinie „Linz Gedächtnis“ thematisierte das Kulturhauptstadtjahr Linz 2009 die nationalsozialistische Vergangenheit der Stadt in Form unkonventioneller und international besonders beachteter Kunst- und Vermittlungsprojekte. Die temporäre Hörausstellung „Dazwischen. Linzer Geschehnisse von 1918 bis 1938“ zum Gedenkjahr 2018 von Anfang September bis Mitte November am Martin-Luther-Platz konnte mit Fokus auf Geschichten mit Lokalbezug inhaltlich stark an das Linz09-Projekt IN SITU anknüpfen.
Ein weiterer Schritt in Richtung Aufarbeitung und Sichtbarmachung der nationalsozialistischen Geschichte von Linz stellt die Umsetzung eines personalisierten Gedenkens an NS-Opfer im öffentlichen Raum der Stadt dar – insbesondere als Erinnerung an verfolgte, vertriebene und ermordete Linzer Jüdinnen und Juden. Diese Messingstelen sind mit den Daten der Opfer sowie Klingeln als mehrdeutige Metapher des Erinnerns versehen. In einem ersten Umsetzungsschritt wurden 2022 im Linzer Stadtraum 17 Erinnerungszeichen errichtet, im Frühjahr 2023 folgten fünf weitere, anlässlich des Gedenkjahres 2025 werden bis Jahresende nochmals 17 Stelen ergänzt. Die insgesamt 39 Stelen gedenken 321 Linzer Holocaust- und Fluchtopfern.
Erinnerungszeichen für NS-Opfer
Stadtgeschichte Linz Aufarbeitung Nationalsozialismus
https://stadtgeschichte.linz.at/7518.php (Dazwischen. Hörausstellung)
www.steingeschichten.at (Audiospaziergang über die Linzer Nibelungenbrücke)